Widmatt Blog
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Foodblog Adventskalender 11. Türchen: Päckli aus der Widmatt Zimetschtern han i gern
Hier und jetzt öffne ich das 11. Adventstürchen des Food Blogger Adventskalender 2013. Vor meinem wurden bereits 10 Türchen durch Food Blogger Kolleginnen gefüllt und auf ihren Blogs *geöffnet*. Initiantin dieses Adventskalenders ist Jette. Aus einer spontanen Idee wurde dieser Foodblogger Adventskalender. Wie und was Tolles aus dieser Ideen entstanden ist, könnt ihr täglich auf *Lanis Lecker Ecke* Jettes Blog verfolgen.
Da ich eine der wenigen Schweizer Foodbloggerin bin, soll es auch ein Schweizerischer Adventskalender Gewinn werden! So gibt es hier und heute eine der absoluten Lieblings CDs meiner drei Widmattkinder zu gewinne. *Zimetschtern han i gern* von Andrew Bond. Der bekannte Schweizer Kinderlieder Künstler hat auf dieser CD Weihnachtslieder, zum Teil existierende mit Schweizermundart Text versehen. Es hat insgesamt 24 Lieder auf dieser CD, vom Herbstlied über die Weihnachts- und Adventslieder bis zu Schneeliedern.
Mögt ihr Weihnachtsmusik mit Schweizertext und Zimtsterne? Dann hüpft in den Lostopf, und kommentiert bis heute 11. Dezember 2013 um 23:59 diesen Beitrag. Morgen am 12. Dezember werde ich mit Hilfe von Radom den Gewinner ermitteln, der am 13. Dezember bei Henrietta und hier bekanntgegeben wird. Ich versende den Gewinn in der Schweiz, nach Deutschland und nach Österreich. Alle Regeln zum Adventskalender der Foodblogger findet ihr hier.
Dazu gibt es natürlich auch noch eine Süsse Leckerei, das wäre ja sonst keine Widmatt Verlosung oder? Passend zum CD Titel habe ich Zimtsterne gebacken und werde davon welche mit der CD auf die Reise zum Gewinner seiden. Gluschtig geworden? Dann kommentier diesen Beitrag im Verlauf dieses Tages und nimm an der Verlosung teil.
Für alle die leer ausgehen, den Gewinner kann es hier und heute nur einen geben, gibt es nun auch mein Zimtstern Rezept. Dieses Rezept hat schon meine Grossmutter verwendet. Viel Spass dabei.
Zutaten:
- 3 Eiweiss
- 300 Gramm Puderzucker
- 1.5 EL Zimt
- 1 EL Kirsch
- 350 Gramm Mandeln, gemahlen
- Zucker zum auswallen
Die Eiweisse mit einer Prise Salz sehr steif schlagen, den gesiebten Puderzucker dazugeben und vorsichtig aber gut vermischen. Davon ungefähr 1 Deziliter beiseite stellen für die Glasur. Nun den Zimt, den Kirsch und die gemahlenen Mandeln dazugeben und zu einem Teig verarbeiten. Eingepackt im Kühlschrank ruhen lassen. Bei mir lag er dieses Mal nur 1.5 Stunden im Kühlschrank. Da möchte ich aber festhalten, dass es sehr darauf an kommt wie kalt euer Kühlschrank ist und wo ihr den Teig lagert. Meine Chrömliteige lagere ich jeweils über den Gemüsefächern und lasse diese oft 1-2 Tage da ruhen. Ich verarbeite immer kleine Portionen, je nach Konsistenz knete ich den Teig kurz mit den warmen Händen durch. Den Zimtstern Teig walle ich auf 7mm aus. Dafür gebe ich etwas Zucker auf den Marmorstein, lege die Teigportion (ca. 1/4 der ganzen Menge) darauf und lege ein Backpapier darüber. Auswallen und Sterne ausstechen. Diese Sterne auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und mit der beiseite gestellten Glasur bestreichen. Die Sterne vor dem Backen kühlstellen. Die Sterne werden im vorgeheizten Ofen bei 250 Grad nur 3-5 Minuten gebacken. Ich halte mich hier an die goldene Mitte.
Auf einem Gitter auskühlen lassen und in einer Chrömlidose lagern.
Viel Spass beim backen und Viel Glück bei der Verlosung!
Irene
Quelle: Guetzlibuch von Betty Bossi
Nachtrag:
Die Verlsoung endete wie geschrieben am 11.12.2013 um 23:59. Somit nehmen
4144 Kommentare (habe nochmals im Spam Ordner nachgesehen 🙂 ) an dieser Verlsoung teil und der Gewinner wird morgen hier bekannt gegeben. Ich drücke allen den Daumen und wünsche euch einen genussvollen Wintertag. Irene - Advent/ Weihnachten, Alltagsküche, aus dem Ofen, Blog Event, Brot & herzhaftes Gebäck, Eier, Familienrezept, Hauptgang, Käse, Kinder, Restenverwertung, Schweiz, Verlosung, Widmatt Blog
Brotgratin für den Samichlaus, FB Adventswettbewerb und entstaubte Klassiker
Heute ist Chlausetag ( Samichlaus ist die schweizerische Bezeichnung für den heiligen Nikolaus) und da gibt es traditionsgemäss bei uns Suppe und Grittibänze (Weckmänner).
Ich darf zudem das heutige Türchen des Advents Wettbewerbers öffnen. Dieser Wettbewerb wird von uns Mompreneurs durchgeführt. So erfahrt Ihr mehr von mindestens einem einzigartigen Unternehmen, welche Euch alle in der Adventszeit mit ihren individuellen Geschenken bezaubern möchten.
Jeden Tag warten neue Überraschungen auf Euch. Es gibt wundervolle Produkte, Prozenttage in spannenden Onlineshops und vieles mehr zu gewinnen.
Dabei sein ist ganz einfach: Am besten ‘gefällt mir’ drücken auf der Facebook Seite *Advents Wettbewerb* und jeden Tag vorbeischauen und Ihr findet jeden Morgen die jeweiligen Neuigkeiten des entsprechenden Adventstages. So gibt es heute bei mir auf der Facebook Seite der Widmatt, Cake Pops im winterlichen Gewand zu gewinne.Da unser Chlause – Znacht nicht bei uns in der Widmatt, sondern bei einer meinen Schwestern stattfindet, sind nun auch keine Männchen im Ofen. Dafür habe ich euch einen Brotgratin. Super zum Vorbereiten, funktioniert bestens mit Altbackenem Brot (oder Grittibänze 🙂 ) zudem ist das wie das Chlause – Znacht auch eine Kindheitserinnerung von mir. Wir haben oft Brot übrig, da wir heikle Brotesser sind und gerne frisches haben und es in der Widmatt auch nicht regelmässig welches zum Abendessen gibt. Paniermehl wird natürlich auch ab und an hausgemacht, Fotzelschnitte lieben die Kinder auch und trotzdem war die
Begeisterung sehr klein als ich das Mittagessen ankündigte. Wenn keine Fotzelschnitten was dann? Ich stand so oder so in der Küche, wollte noch schreiben und hatte eine Bestellung. Also wenig Zeit und das verflixte Brot sollten weg. Da kam mir dieser Gratin in den Sinn, im Kochbuchgestell (ja genau, das neben meinem Bett) gesucht und gefunden.
Das Büchlein heisst *Originelle Brotgerichte zum Verlieben* und ist die Jowa, also die Migros Bäckerei in den 80iger Jahren Herausgegeben worden. Der Gratin braucht auch nicht sehr lange zum Vorbereiten und kann dann gut in den vorprogrammierten Ofen gestellt werden. Im Klartext, ich habe den Gratin vor 8 Uhr vorbereitet und dann in den Ofen gestellt und um 12 Uhr rausgeholt und serviert. Im Originalrezept wird für den Guss Kaffeerahm verwendet, das gab es schon in meinem Elternhaus nicht und wurde seit jeher durch Rahm ersetzt. Bei mir gibt es Chäsirahm, das ist Rahm direkt aus der meiner Chäserei, da kann ich Gläschen abfüllen lassen und die immer wieder verwenden. Zudem ist dieser Rahm carrageenfrei, also ohne Zusatzstoffe!
Ich reiche dieses Rezept noch bei Julia ihrem Blog Event *entstaubte Klassiker* ein, denn sie auf ihrem tollen Blog *Germans Abendbrot* laufen hat.
Älpler Brotauflauf
Zutaten (für mich und die drei Widmattkinder):
- 300 Gramm altes Ruchbrot
- 8 dl Milch
- 1 Scheibe Schinken
- 100 Gramm Speck
- 120 Gramm Käse (Cironé & Gruyère)
- 1.5 dl Rahm
- 2 Eier
- Mélange Blanc
- Pfeffer
- Salz
Zubereitung:
Das Brot in Würfeli schneiden und mit der heissen Milch übergiessen. Nun etwa 15 Minuten stehen lassen. Währenddessen den Speck und den Schinken in feine Streifen schneiden und in einer Bratpfanne leicht anbraten. Den Käse raffeln.
Nun die Hälfte der Brotwürfeli in eine Gratinform geben und mit der Hälfte des gerieben Käses und des angebratenen Fleisches überdecken. Darauf kommen nun die restlichen Brotwürfel. Für den Guss die 2 Eier mit dem Rahm gut vermischen und mit Melange Blanc, Salz und Pfeffer würzen. Für 30 Minuten bei 200 Grad Umluft backen. Wir hatten dazu Endivien und Zuckerhutsalat und rohe Rüebli.
E Guete
Irene
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Foodblogger Adventswichteln meine Geschenke
Der Post heute kommt, langsam aber er kommt. Ich habe mich vertrödelt beim Fotos machen, es war so schön, eisblau und Weihnachtslieder das passt oder? Am Freitag gibt es dazu hier im Blog mehr. Freut euch drauf 🙂
Nun aber zu meinem Wichtel, der ist der liebste und beste. Wobei es eine Sie ist, sie die allerliebste Sophie. Sie bäckt immer so wahnsinnig feine Sachen, das könnt ihr drüben in ihrem Blog bewundern. Einfach Esslätzchen anziehen, denn sie kann nicht nur backen sondern auch fotografieren. Sie kann aber auch herrlich schöne Päckchen schnüren und vor allem Briefe schreiben. Was habe ich mich über meine zwei Wichtelbriefe gefreut. Die kamen bereits im Voraus in die Widmatt, damit habe ich kurz bei den anderen Foodblog Wichteln für Aufregung gesucht. Aber sie hängen noch jetzt an der Magnetwand in meiner Küche und ich lese immer wieder. Dann kam das Päckli, mit einer Zeichnung, das kann sie auch die Sophie. Mit pinkigem Seidenpapier, klar oder? Ich habe eine Wichtelpartnerin zugelost bekommen von Sandra (Oberwichtelchef und meine Cookie Queen vom Blog *from Snuggs Kitchen*) die Pink genauso mag wie ich. Ihr werdet es sehen wenn sie einen Wichtelpost bei ihr drüben veröffentlicht. Bei Sophie gibt es nun die ersten Bilder der Päcken in Pink aus der Widmatt 🙂
Nun den ich fand diese herrlichen Quarkstollen im Päckli, sind bereits alle gegessen.
Gebrannte Mandeln und Baumnüsse
eine Sternenkerzenbüchse mit Wichtelküsschen
Schokoladenmänner mit Gehstöckchen (die brauchen sie gar nicht, weil wir die essen bevor sie alt sind) und natürlich wieder eine wundervolle Karte
Vielen herzlichen Dank liebe Sophie, ich hatte und habe grosse Freude am Päckli und ich darf noch eines in Empfang nehmen für den dritten Adventssonntag. Merci für die Vorfreude 🙂
Liebs Grüessli aus der Widmatt
Irene
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Kaffee, Verlosung meines täglicher Muntermacher
wenn es denn nicht die Kinder sind, welche noch vor dem Wecker klingeln mir irgendwas erzählen. Ich war unterwegs und die drei Widmattkinder das erste mal 2.5 Stunden alleine zu Hause. Fast. Dann kam ein riesengrosses Packet, federleicht und erst noch mit dem Paketdienst. Was hier in der Widmatt Seltenheitswert hat: Denn in der Schweiz wird noch viel per Post verschickt. Auf jeden Fall waren alle drei hibbelig und konnten es kaum erwarten dass ich nach Hause kam. Um dann in dreifacher Ausführung, notabene gleichzeitig von der Zustellung zu berichten. Das Päckli musste natürlich sofort geöffnet werden. Wir malten uns schon aus was da tolles drin sein könnte, bei der Grösse…. und dann dieses Monstrum an Kartonwerbung. Eine überdimensionale Kaffeekapsel und vier Schachteln Kaffee drin. Das Paket kam wohlverstanden aus Deutschland…. Mir kam dann die Anfrage der webguerillas in den Sinn, da ging es um einen Kapselanbieter zu testen für in die Nespressomaschine. Da bei uns eine Lattissima steht und ich zig Kaffees trinke pro Tag, war das ein guter Grund da mal ja zu sagen. Die 4 Sorten sind von Jacobs Momente, 4 verschiedene Stärken. An meinem Geburtstag konnten sich die Widmatt Open House Besucher gleich als Tester zur Verfügung stellen, allen hat es geschmeckt. Keine extrem positive Reaktion, jedoch auch keine vernichtende. Ich fand den blauen, dolce am allerbesten. Der war dann auch schnell leer. Was ich nicht wirklich toll finde, das jede Kapsel nochmals in eine Folie eingepackt ist. Ist das nötig? Abfall produzieren wir ja schon genug damit oder? Was dafür ganz toll ist, die Kapseln in im Supermarkt erhältlich. Ich mag zwar das online bestellen und bequem per Post zugeschickt bekommen, aber und nun kommt so quasi das Sahnehäubchen. Bei uns im Volg Dorfladen sind die alle 4 zu kaufen. Das finde ich äusserst praktisch. Ich habe den Kaffee nicht nur getrunken, sondern auch Cupcakes damit gebacken. Die schokoladigen Heldencupcakes sind mittlerweilen Dauerbrenner in der Widmatt. Auch sie schmecken toll mit dem Jacobs Momente Kaffee.
Hab ich dich nun gluschtig gemacht? Möchtest du auch gerne so einen Jakobs Kaffee trinken. Dann hinterlass einen Kommentar bis am Dienstag 3. Dezember um 23.55. Unter den Kommentierenden werde ich 5 Packungen der Jacobs Momente verlosen. Gut oder?
Letztes Wochenende war mein Konsum an Jacobs Kaffee immens gross, im Europapark gab es überall Jacobs Kaffee 🙂
Liebs Grüessli
Irene
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Gastbeitrag:„Du Suppenhuhn, Du!“ – oder eine Rückbesinnung auf ein tolles Tier
Heute ist hier Premiere. Das aller erste Mal seit es meinen Widmattblog gibt, öffne ich Tür und Tor und lasse einen Gast bloggen. Den Anfang macht hier und heute meine Gastbloggerin Billi. Schweizer Foodbloggerin und Chefin im Kräutersturm. Ihr Blog ist schon seit August 2005 online. Nebst dem Food bloggen verbindet uns die Cocolino Stiftung, wir haben zusammen die Ausbildung zur Fachberaterin absolviert, ohne jedoch von der Anmeldung der anderen zu wissen. Ich durfte Billi auch schon in der Widmatt begrüssen und habe mich riesig gefreut als sie mich angefragt hat, im Rahmen der Blogger Themenwoche *Jeden Tag ein Buch* einen Gastbeiträge für die Widmatt zu schreiben.
Logo entworfen von Ariane Bille
So ist nun hier die zweite Buchvorstellung in dieser Woche, nach dem Start am Montag mit Kuchenduft liegt in der Luft, wird es nun pikant…
Da sich in der Foodblogszene viel und täglich verändert, erneuert und dazu kommt, wurde die Aktion Übern Tellerrand ins Bloggerleben gerufen. Ziel der Aktion Übern Tellerrand ist es, die Vernetzung der Blogs untereinander zu stärken und (noch) nicht so bekannten Foodblogs in etablierteren die Möglichkeit zu bieten, ein größeres Publikum zu erreichen und so die eigene Leserschaft und Reichweite zu vergrößern. So wird es sicher den einen oder anderen Gastbeitrag hier in der Widmatt geben, aber auch Widmattbeiträge die auf anderen Blogs veröffentlicht werden. Da ist schon so einiges am Laufen.
und nun liebe Billi gehört der Widmattblog für die nächsten Zeilen dir:
Mit Irene verbindet mich Einiges:
Bloggen stand am Anfang – Facebook kam noch etwas später dazu und danach „absolvierten“ wir gemeinsam (ohne Absprache) die Ausbildung zu Cocolino-Fachberaterin bei Oskar Marti, dem „Chrüter-Oski“. Und was uns natürlich auch verbindet, ist die Nähe zu Solothurn. Somit habe ich dann auch zwischendurch eine Foodbloggerin, die ich besuchen darf, wenn ich mal wieder in meiner Heimat bin.Nun hat sie mich eingeladen, ein, zwei Gastbeiträge in Ihrem Widmatt-Blog zu verfassen, Anlass dazu gab die 2. Blogger-Themenwoche Jeden Tag ein Buch. Leider hat mein Leben wohl kaum noch so viele Wochen wie Bücher in meiner Bibliothek stehen, aber schön ist es, mal aus dem Vollen zu schöpfen und andere an den Gedanken zu seinen Büchern teilhaben zu lassen. In diesem Sinne: DANKE, Irene!
Ich beginne mit einem Buch, das im letzten Jahr im FONA-Verlag erschienen ist und gleich Herz und Küche erobert hat, unter anderem auch deshalb, weil es sich wohltuend abhebt vom Mainstream:
„Suppenhuhn, fast vergessen, neu entdeckt“ von Siegfried W. Rossal
Rossal gilt als einer der 30 besten Köche der Schweiz und ich verehre ihn sehr, denn Rossal ist kein Show-Man, macht meines Erachtens einfach tolle, ehrliche Arbeit. „Mein Auftritt findet auf dem Teller und nicht auf der Runde durchs Lokal statt“ hat er mal betont und ihm glaube ich das. Ich durfte ihn Anfang der Achtziger Jahre kennenlernen, als er in Zofingen im Restaurant Fédéral (mit 16 GaultMillau-Punkten) kochte. Da machte er Furore und ein Essen bei ihm war ein Festessen, aber nie abgehoben! Später übernahm er in Magden das Pöstli und da blieb er fast 15 Jahre (mit 17 Punkten), anschliessend ging es nach Schneisingen in den Leuehof und nun, seit dem Sommer im vergangenen Jahr ist er in Meisterschwanden am Hallwilersee tätig; im Restaurant Cocon, das dem Romantik Hotel Seerose angegliedert ist (eigentlich kein Geheimtipp, aber immer noch einer der schönsten Orte für Verliebte und Hochzeiter). Der Göttergatte könnte mich ja mal ausführen – schliesslich gilt es schon bald, ein Ehejubiläum zu feiern…
Trotz alledem, seine Bücher sind wohltuend normal und doch speziell – raffiniertes Geköchel und gerade deshalb ist es schön, dass er sich eines Suppenhuhns annimmt. Seine Rezepte sind anspruchsvoll im Geschmack aber nie abgehoben und jederzeit nachvollziehbar. Bei ihm stehen immer die Aromen der Zutaten im Vordergrund. Angenehm ist auch, dass er eher mit Oelen und Gemüsen als Würzmittel arbeitet, besonders aber mit Kräutern. Seine Küche strotzt auch nie von Rahm und Butter und somit wäre für mich auch der Beweis angetreten, dass Herr Bocuse nicht immer Recht hat mit: „Du beurre, du beurre et – du beurre!“
Ich mag auch seine anderen Bücher über die Fisch- und Fleischküche; sie haben schon als Basics in meine Bibliothek Einzug gefunden.Das Buch bietet alles:
50 Rezepte für Suppen, Salat und Vorspeisen, Mahlzeiten und Basics, wie eben das Grundrezept für Rossals Suppenhuhnbrühe, aber auch grundlegende Rezepte für Pürees, Fonds, Pasten, Saucen und Beilagen.
Super finde ich auch, dass neben der Einführung zum Suppenhuhn und einem Grundrezept für „Hühnersuppentopf im Jahreslauf“ auch eine, evtl. etwas zu kurz geratene, Step-by-Step-Anleitung zum Zerlegen eines Huhnes in rohem und gekochtem Zustand, zu finden ist; und sogar ein Rezept zur Verwendung der oft verschmähten Haut.
Vor allem aber auch die Einführung ist lesenswert, zeigt sie doch, wie sträflich wir das Huhn vernachlässigt oder nur noch als Legehenne angeschaut haben. Aber, das Ganze geht ohne erhobenen Mahnfinger und auch das ist wieder typisch für diesen Sternekoch. So geht mein Dank an Herrn Rossal, der einmal mehr wieder bewiesen hat, dass es immer noch Kochbücher zu Themen gibt, die noch nicht belegt sind und sich zum tausendsten Mal wiederholen und vor allem, dass es Kochbücher von tollen Köchen gibt, die für Dich und mich geeignet sind. Ich bin versucht, kumpelhaft auszurufen: „Merci, Sigi!“Jetzt aber an den Topf. Nach einer Vorspeise von Tanja Grandits sollte es auch Siegfried Rossals Suppenhuhn zu Ehren bringen und so gibt es an diesem ersten Herbst-Schnee-Sonntagabend eine Suppe. Geht zum Metzger und kauft ein frisches Suppenhuhn, nicht einfach ein TK-Huhn aus werweissnichtwo. Es lohnt sich! Und wenn Ihr auch noch frische Zwetschgen habt oder selber tiefgekühlte, so zieht auch diese vor, denn gesüsst sollten sie auf keinen Fall sein, sonst geht ein markantes Detail dieser Suppe verloren.
Die Suppenhuhnbrühe habe ich am Sonntag gleich nach dem Frühstück aufgesetzt und somit hielt sich die Zeit der Zubereitung ganz toll im Rahmen. Schön ist, dass das Ganze sehr gut vorbereitet werden kann. Ich kann mir gut vorstellen, dass man – Herr Rossal, bitte weghören – auch eine kräftige Hühnerbouillon nehmen kann, ohne dass man vorher noch eine Hühnerbrühe mit Suppenhuhn ansetzt und dann als Einlage halt einfach ein pochiertes, zerteiltes Hühnerbrüstchen nimmt. Aber der minimale Aufwand lohnt sich auf jeden Fall: Der feine Geschmack kann nie und nimmer durch Bouillonwürfel erreicht werden und gleichzeitig profitiert man auch davon, dass man ja noch für kommende Tage gleich Hühnerbrühe hat – ab in den Tiefkühler!
Ich habe mich bis anhin an das Fülscher-Kochbuch gehalten, wenn es um die Suppenhuhnzubereitung ging. Hier aber gleich auch noch das Rezept von Rossal, der Vollständigkeit halber. Und übrigens auch noch zwei, drei Infos für Schlankheitsbewusste, Finanzbewusste, Vitaminsucher, frische Mütter und, ach was: eigentlich für (fast) alle:
- Das Fleisch hat einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren
- Eine Hühnersuppe ist sehr gesund und besonders bei Erkältungen warm empfohlen – der enthaltene Eiweissstoff Cystein stärkt die Zellen, wirkt gegen Entzündungen (Schleimhäute, Rachen) und schwächt Viren.
Zusammen mit dem Gemüse ist eine Hühnersuppe sehr vitaminreich. Hühnersuppe wird deshalb auch «jüdisches Penicillin» genannt. - In China ist die Hühnersuppe ein altbewährtes Rezept, die der Mutter als erste Mahlzeit nach der Geburt verabreicht wird, damit sie so schnell wie möglich ihre Energie (Qi /Chi/ Ji) und das Blut wieder aufbauen kann.
- Ein Suppenhuhn wiegt zwischen 1.7 und 2.2 kg und ist extrem günstig – auch, wenn man es beim Metzger kauft.
Randen-Zwetschgen-Suppe mit Huhn und Ingwerschaum
( 4 Portionen )
Zutaten
SUPPE 10 Gramm Butter 1 Stück Kleine Zwiebel, fein gewürfelt 200 Gramm Rohe Randen / rote Beete, geschält, — kleingewürfelt 1-1,2 Ltr. Hühnerbrühe (s. Suppenhuhn) 1 Prise Kümmelsamen Salz / Pfeffer 100 Gramm Reife Zwetschgen, zerkleinert, entsteint 100 Gramm Gekochtes Suppenhuhnfleisch ohne Haut in Streifen
INGWERSCHAUM 100 ml Milch (Magermilch schäumt besser) 20 Gramm Ingwer, geschält Salz / Pfeffer Zubereitung
Zwiebel- und Randenwürfel in der Butter andünsten, mit 1 l Hühnerbrühe ablöschen und mit Kümmel, Salz und Pfeffer würzen. Köcheln lassen bis die Randen weich sind (ca 30 Min.)
Die zerkleinerten Zwetschgen dazugeben und nur noch 5 Min mitkochen. Suppe fein pürieren – evtl. braucht es noch etwas mehr Hühnerbrühe. Abschmecken mit Salz und Pfeffer.
Für den Schaum die Milch mit fein geriebenem Ingwer aufkochen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Jetzt mit dem Stabmixer (evtl. Milchschäumer)aufschäumen.
Die Suppe in vorgewärmten Tellern anrichten, Fleisch einlegen und mit dem Ingwerschaum garnieren.
Mit Baguette, Grissini oder frischer Foccaccia servieren.
Variante: Randen durch Fenchel ersetzen.
BILLI: Für Randenliebhaber ein MUSS! Die Zwetschgen geben der Suppe wirklich eine feine Sauml;ure und der Ingwerschaum passt unwahrscheinlich gut dazu. Auf keinen Fall sollten die Zwetschgen zu lange mitköcheln – am Besten frische Zwetschgen nehmen, weil sie etwas fruchtiger und säuerlicher sind. Ich habe fast 3/4 TL Kümmelsamen genommen und er hat nicht vorgezogen – frisch gemörsert!
Quelle
Minimal adaptiert nach Siegfried W. Rossal, “Suppenhuhn – fast vergessen, neu entdeckt” Verlag FONA, 2012
Suppenhuhn oder Hühnerbrühe
( 3l und 4 Portionen )
Zutaten
1 Stück Zwiebel, mit Schale 4 Ltr. Wasser 1 Rohes Suppenhuhn 1 klein. Lauch, in Scheiben 1 Karotte, gross gewürfelt 5 Pfefferkörner, zerdrückt 5 Wacholderbeeren, zerdrückt 1 Lorbeerblatt 1 Thymianzweig 1 Rosmarinzweig Zubereitung
Die Zwiebel mit der Schale halbieren oder vierteln und anrösten. Idealerweise in einer Gusseisenpfanne.
Mit dem Wasser ablöschen, aufkochen lassen und das Huhn ins kochende Wasser geben. Einige Minuten köcheln lassen, abschäumen. Gewürze und Gemüse zugeben und 1 – 2 Std köcheln lassen.
Huhn und Gemüse aus dem Topf nehmen. Die Brühe durch ein mit einem Tuch (Küchentuch, Passiertuch) ausgelegtes Sieb passieren.
Vollständig erkalten lassen. Fettschicht entfernen. Brühe frisch verwenden oder portionieren und tiefkühlen.
Billi:
Diese Brühe ist von sehr feinem Geschmack und gerade deshalb als Basic für viele Gerichte gut einsetzbar. Und das Suppenhuhnfleisch… mmmmh! Ich nehme 8 Pfefferkörner und 1 (mit Schale) angedrückte Knoblauchzehe; manchmal auch noch 1 faustgrosses Stück Sellerie in grossen Würfeln. Und ich lasse das Ganze mind. 2 Std, eher 2.5 köcheln.
Quelle
“Suppenhuhn, fast vergessen – neu entdeckt!”, Siegfried W. Rossal, FONA-Verlag 2012